Auf der IFA 2015 in Berlin präsentiert die EEBUS Initiative auf den Ständen von VDE und Worldline konkrete interoperable Lösungen für das vernetzte Smart Home.

Elektronische Geräte verschiedenster Hersteller kommunizieren beim EEBUS-Konzept im Internet of Things technologie- und branchenunabhängig miteinander / Mehr, Komfort, Sicherheit und Energieeffizienz für den Kunden durch einheitlichen interoperablen Standard der Hersteller von Weißen Ware / Entscheidung über den Standard des IoT: „Entweder demokratisch entwickelt oder durch einen Multi gesetzt“

Top-Thema der heute beginnenden Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin ist der abgestimmte Einsatz aller elektronischen Geräte im smarten Haus. Vom Trockner über den Gefrierschrank bis zur Ladestation fürs Elektroauto geht die Vernetzung im Internet der Dinge. Die EEBus Initiative, eine der in diesem Bereich international führenden Zusammenschlüsse marktführender Unternehmen, zeigt auf der IFA konkret wie mit einer technologie- und sektorneutralen Vernetzung schon heute umgesetzt wird, was für viele noch Zukunft ist. Die mehr als 50 Mitglieder aus den Branchen Weiße Ware, Energie, Heizung, Klima, Lüftung, Elektronik, Informationstechnologie (IKT), E-Mobility etc. streben einen gemeinsamen technologie- und sektorübergreifenden Standard an. „Der EEBus Standard schafft eine verbindende Sprache, welche die Barrieren der spezifischen Sektoren und unterschiedliche technische Ansätze überwindet. Das ermöglicht das Zugreifen auf Millionen verschiedener Geräte“, erläutert Dietmar Schneider, Geschäftsführer der Initiative: „Die Tatsache, dass zum Beispiel Services unabhängig von der Gerätetechnologie und spezifischen Bussystemen einzelner Bereiche agieren können eröffnet neue Geschäftsmodelle.“

Im Rahmen der IFA präsentiert die Initiative konkrete Anwendungen auf dem Stand des Mitglieds-Verbandes VDE (TecWatch-Halle 11.1, Stand 9/10; u. a. 5.09., ab 10.45 Uhr). Hier wird unter anderem eine Miele-Waschmaschine über EEBus an die Testmaschine des VDE angeschlossen und aus der Ferne gestartet. Eine Spülmaschine aus dem Hause BSH sowie Gateways von SMA und Diehl Controls, werden ebenfalls mit dem Testsystem verknüpft. Dieses prüft die Geräte auf EEBus-Konformität. Energy Manager in einem Smart Home, wie das ebenfalls gezeigte EEBus fähige SMA-System sind schon heute in der Lage ein solches Startsignal  für EEBus Geräte zu erzeugen, wenn zum Beispiel die Photovoltaikanlage ausreichend Strom produziert. Präsentiert wird am VDE Stand mit BEEGY Solar und dem dazugehörigen Gateway zudem ein EEBus-Produkt. Dieses ist deutschlandweit erhältlich ist und ermöglicht allen Haushalten, zukünftig mit EEBus-Geräten ein intelligentes und kostensparendes Energiemanagement zu betreiben.

Weiterhin kooperiert die EEBus Initiative seit 2014 mit der Partnerallianz Energy@home, welche Branchengrößen wie zum Beispiel Whirlpool, Indesit, Enel etc. zu ihren Mitgliedern zählen kann. Aktuell arbeiten beide Initiativen an der Harmonisierung der Standards. Diese soll Ende 2015 erzielt werden und damit eine größtmögliche Verbreitung in Europa und weltweit ermöglichen. Mehrere Hausgerätehersteller, darunter auch die BSH Hausgeräte GmbH und Whirlpool, arbeiten aktiv an der Harmonisierung als Basis für interoperable Lösungen.

Bei dem Initiativen-Mitglied Worldline, einem international führenden Serviceanbieter für Zahlungsverkehr und Transaktionsdienste (TecWatch-Halle 11.1, Stand 17), präsentiert die EEBus Initiative konkret, wie Serviceanbieter im Internet of Things dank EEBus künftig agieren können. Der gemeinsame Demonstrator zeigt, wie mit dem EEBus als Standard eine Wolf Therme und ein Kostal Wechselrichter über ein Devolo Gateway an die Worldline Cloud angeschlossen werden. Marken- und Technologieunabhängigkeit sind für einen Serviceanbieter die entscheidenden Kriterien um Services für die Milliarden Geräte   im Internet of Things anbieten zu können.

Bis 2020 wird sich die Zahl der Geräte, die weltweit einen Internet-Anschluss haben, fast verzehnfachen – auf bis zu 70 Milliarden. „Und es stellt sich jetzt die entscheidende Frage, auf welcher Norm die Kommunikation der Geräte funktionieren wird. Entweder die Norm werde demokratisch entwickelt und allen Interessenten zur Verfügung gestellt oder faktisch durch ein multinationales Unternehmen gesetzt“. Schneider: „Der freie Zugang aller zur Vernetzungstechnologie und die Mitwirkung bei der Gestaltung ist bereits in der EEBus Satzung fest verankert.“ Alle Unternehmen können in das Vernetzungskonzept integriert werden. Ebenso eingebunden werden bestehende Kommunikationssysteme wie Z-Wave, ZigBee, KNX, EnOcean, BLE, 6LoWPAN, M-Bus etc. Schneider:  „Wir streben an, gemeinsam Geräte zu vernetzen und nicht Akteure vom Markt zu verdrängen“.

Alle genannten Firmen sind EEBus-Mitglieder und arbeiten zusammen aktiv an diesem interoperablen Standard. Zu den Mitgliedern gehören weiterhin beispielsweise ABB, Bosch, Busch-Jaeger,  E.ON, EnBW, Intel, Liebherr, Deutsche Telekom, SMA oder Vaillant (vollständige Liste unter https://www.eebus.org/eebus-initiative-ev/mitglieder/). Für den globalen Erfolg des Standards wurden mehrere Kooperationen mit starken Partnern etabliert: Auf dem amerikanischen Markt mit der führenden Initiative Open Interconnect Consortium OIC: Zu den dort versammelten etwa 80 Unternehmen gehören beispielsweise Branchengrößen wie Samsung, Dell, Acer, Cisco, GE, hp und IBM, Siemens, Vestel. Neben den Partnerschaften mit Energy@home (Italien) und OIC hat die EEBus Initiative auch ein Kooperation mit AGORA, welche in Frankreich führende Smart Home Initiative ist.

Über die EEBUS Initiative e.V.
Die als Verein organisierte EEBus Initiative vernetzt international führende Unternehmen, Verbände und Akteure der Branchen Energie, Telekommunikations- und Elektronikwirtschaft. Als gemeinnützige Organisation treibt die EEBus Initiative die Erstellung und Standardisierung eines technologieneutralen und interoperablen Smart Home Vernetzungskonzeptes aktiv voran. Durch die gebündelte Stärke und Kompetenz wird so ein neuer übergreifender Markt für smarte Konnektivität eröffnet. Die Grundlage der Interoperabilität bildet eine technologieneutrale Informationsverarbeitung inklusive der erforderlichen Datenmodelle. Dies ermöglicht die Einbindung domänenspezifischer Kommunikationstechnologien. Für IP-basierte Kommunikation entwickelt die EEBus Initiative SHIP (Smart Home IP). Darüber hinaus wird die Interaktion der Geräte im Rahmen verschiedener Use Cases definiert. Alle Spezifikationen werden Bestandteil internationaler Smart Grid und Smart Home Standards (hauptsächlich IEC und CENELEC).